Europäische Lärche – Larix decidua

 

    Japanische Lärche – Larix kaempferi

 

 

 

 

                                        

Allgemein:

 

Die Lärchen gehören zu den wenigen laubabwerfenden Koniferen und kommen in den gebirgigen und kalten Regionen der nördlichen Hemisphäre vor. Die nadelartigen Blätter wachsen in Büscheln und werden im Herbst goldgelb, bevor sie abfallen. Dieser Baum eignet sich für die Bonsaigestaltung besonders gut. Für Anfänger ist er bestens geeignet.

 

Bonsai-Stile:

 

Bis auf die Besenform kann man alle Gestaltungsstile umsetzen.

 

Pflegehinweise:

 

Der Standort kann vollsonnig gewählt werden, aber auch halbschattig aufgestellt verursacht kein Problem. In der Wachstumsperiode sollte täglich ausreichend gewässert werden. Im Winter sollte die Schale nicht austrocknen, d.h. sparsam wässern. Bei Frost nicht gießen. Im Winter sollte der Baum windgeschützt aufgestellt werden, um ein Austrocknen des Stammes zu verhindern. In der Wachstumsphase sollte  alle 2 Wochen gedüngt werden. Hier kann man Flüssigdünger verwenden, jedoch empfehlen wir einen organischen Dünger, der aufgelegt bzw. aufgestreut wird. Entsprechender Dünger wird bei uns im Bonsaigarten vorgehalten.

 

Erdmischung und Umtopfen:

 

Als Erdmischung empfehlen wir eine lockere, körnige Mischung aus Lehmgranulat (Akadama), Split und  Fruhsdorfer Anzuchterde (Humus). Das Mischungsverhältnis sollte hier bei 2:2:1 liegen. Bei jungen Bäumen sollte man jährlich umtopfen, weil ein Baum im Aufbau, aufgrund von intensiveren Düngens, erheblich mehr Wurzelbildung hat, als ein Älterer. Ältere, bereits gut entwickelte Bäume werden je nach Wurzelbild alle 2 – 3 Jahre umgetopft.

 

Rückschnitt:

 

Der Rückschnitt lässt sich sehr gut durchführen, wenn die Knospen schwellen. Da die Nadeln noch nicht entfaltet sind, kann man sehr gut die Verästelung bzw. die Wuchsrichtung der Äste durch gezieltes Schneiden vorgeben. Die letzte am betreffenden Trieb verbliebene Knospe gibt die zukünftige Wuchsrichtung vor. Jüngere Pflanzen lässt man länger treiben um eine kräftige Astgrundstruktur zu erhalten. Ältere und somit weiter entwickelte Lärchen werden früher eingekürzt.

 

Drahten:

 

Drahten sollte man nur, wenn es für die Struktur des zukünftigen Bonsai erforderlich ist. Vielfach kann darauf verzichtet werden, wenn man die Äste abspannen kann. Mittels Draht können die Äste leicht geformt werden. Die beste Zeit ist das Frühjahr wenn, wie oben schon erwähnt, die Knospen schwellen, d.h. sie werden grün und wollen sich öffnen. Die Nadeln stören noch nicht beim Drahten und das formgebende Biegen ist möglich, da der Ast schon im Saft steht. Aber Achtung:  Die Lärche macht ein schnelles Dickenwachstum der Äste, d.h. der Draht kann sehr schnell einwachsen. Hier sollte nach 4 bis 6 Wochen unbedingt kontrolliert werden. Droht ein Draht einzuwachsen, muss der Draht entfernt werden und vorsichtig neu

 

gegenläufig gedrahtet werden.

 

Tierische Schädlinge:

 

Die Larve des Lärchenblasenfuss verursacht durch Saugen Verkümmerungen oder das Absterben von Triebspitzen. Hier hilft ein Mittel gegen saugende Insekten. Die Lärchenwollaus erkennt man an den wolligen, hellen Wachsausscheidungen. Die Saugstellen erkennt man an der bräunlichen Verfärbung. Zudem knicken hier die Nadeln ab.   Vorbeugend kann man mit einem Winteröl den Stamm und die Zweige im Winter einsprühen (den Wurzelballen abdecken). Bei Befall nach dem Austrieb kann man ebenfalls ein Mittel gegen saugende Insekten einsetzen.

 

Pilzkrankheiten:

 

Die Lärchenschütte ist ein Pilz, den man sofort nach seiner Feststellung bekämpfen muss. An einem Trieb befällt er zunächst nur die älteren Nadeln. Diese werden braun und fallen ab. Nach und nach befällt er alle Bereiche und es besteht die Gefahr des Absterbens des ganzen Baumes. Hier hilft die mehrmalige Bekämpfung mit Netzschwefel.