Hainbuche – Carpinus betulus

 

     

 

Allgemein:

 

Die europäische Hainbuche ist die beliebteste Bonsaipflanze in unseren Regionen. Sie hat leuchtend grünes Laub, welche im Herbst sich zu hellem Gelb verfärben. Das Laub bleibt zur Beschattung oft den ganzen Winter bis zum Neuaustrieb am Baum. Die Borke des Stammes ist grau bis silbrig, oft gestreift und wulstig.

 

Bonsai-Stile:

 

Bis auf die streng aufrechte Form kann man alle Gestaltungsstile umsetzen.

 

Pflegehinweise:

 

Der Standort kann vollsonnig gewählt werden, aber auch halbschattige Aufstellung verursacht kein Problem. In der Wachstumsperiode sollte täglich ausreichend gewässert werden. Es sollte mit Regenwasser gegossen werden. Die Hainbuche verträgt kein hartes, kalkhaltiges Wasser. Im Winter sollte die Schale nicht austrocknen, d.h. sparsam wässern. Bei Frost nicht gießen. Im Winter sollte der Baum windgeschützt aufgestellt werden, um ein Austrocknen des Stammes zu verhindern. In der Wachstumsphase (Mai – August) sollte  alle 2 Wochen gedüngt werden. Hier kann man Flüssigdünger verwenden, jedoch empfehlen wir einen organischen Dünger, der aufgelegt bzw. aufgestreut wird. Entsprechender Dünger wird bei uns im Bonsaigarten vorgehalten.

 

Erdmischung und Umtopfen:

 

Als Erdmischung empfehlen wir eine lockere, körnige Mischung aus Lehmgranulat (Akadama), Split und  Fruhsdorfer Anzuchterde (Humus). Das Mischungsverhältnis sollte hier bei 2:2:1 liegen. Bei jungen Bäumen unter 10 Jahren sollte man alle 2 Jahre umtopfen. Ältere, bereits gut entwickelte Bäume werden je nach Wurzelbild, d.h. wenn die Wurzeln die Schale ausfüllen umgetopft. Gleichzeitig findet ein Wurzelschnitt statt. Umtopfzeit ist das zeitige Frühjahr, wenn die Knospen anfangen zu schwellen.

 

Rückschnitt:

 

Der Rückschnitt lässt sich sehr gut durchführen, wenn die Knospen schwellen. Schneiden Sie die Neutriebe auf eine bis zwei Knospen zurück. Sind die Blätter schon ausgewachsen, schneiden Sie den Trieb ebenfalls auf ein bis zwei Blätter zurück. Je länger man den Austrieb wachsen lässt, um so stärker wird der Ast. Da die Hainbuche bei jedem Schnitt neu austreibt, ist eine feine Verästelung (gewünscht) gut zu erreichen. Ab Mitte August wird der Neuaustrieb nur noch pinziert, d.h. man kneift die jungen Triebe mit den Fingernägeln oder einer Pinzette aus. Die Pflanze stellt dann das Wachstum ein, sodass der letzte Austrieb vor dem Winter genug Zeit hat um auszureifen.

Drahten:

 

Drahten sollte man nur, wenn es für die Struktur des zukünftigen Bonsai erforderlich ist. Vielfach kann darauf verzichtet werden, wenn man die Äste abspannen kann. Mittels Draht können die Äste leicht geformt werden. Die beste Zeit ist das Frühjahr wenn, wie oben schon erwähnt, die Knospen schwellen, d.h. sie werden hell und wollen sich öffnen. Die Blätter stören noch nicht beim Drahten und das formgebende Biegen ist möglich, da der Ast schon im Saft steht. Aber Achtung:  Die Hainbuche macht im Juni ein schnelles Dickenwachstum der Äste, d.h. der Draht kann sehr schnell einwachsen. Hier sollte nach 4 bis 6 Wochen unbedingt kontrolliert werden. Droht ein Draht einzuwachsen, muss der Draht entfernt werden und vorsichtig gegenläufig neu gedrahtet werden.

 

Tierische Schädlinge:

 

Die Hainbuche wird oft von Spinnmilben befallen. Sie lässt sich leicht an der gelblichen Sprenkelung der Blätter erkennen. Die Blätter verkümmern und fallen ab. Hier muss sorgfältig mit einem speziellen Mittel (Abamectin) gespritzt werden. Eine weitere Plage ist die weiße Fliege. Sie sitzt in großen weißen Placken unter den Blättern. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Spritzmitteln im Handeln. Beim Spritzen immer die Erde in der Schale abdecken. Eventuell muss mehrmals gespritzt werden.

 

Blattfras tritt durch Raupenbefall auf. Hier hilft am besten das Absammeln der Tiere. Regelmäßige Kontrolle ist erforderlich.

Pilzkrankheiten:

 

Der Echte Mehltau ist ein häufiger Befall der Hainbuche. Es Vertrocknen möglicherweise die Blätter und fallen ab. Hier hilft ein Spritzen mit einem Mittel gegen Echten Mehltau schon erstmalig während des Austriebes im Frühjahr. Netzschwefel oder Triforin helfen hier. Diese sind im Handel erhältlich. Eventuell muss nochmals gespritzt werden.