Gemeine Eibe – Taxus baccata

 

      

 

Allgemein:

Die gemeine Eibe ist leicht zu erkennen. Ihr Laub besteht aus zweireihigen, dunkelgrünen Nadeln. Es gibt männliche und weibliche Eiben. Die männlichen Eiben haben im Frühjahr kleine, zierliche Blütenbüschel, deren Pollen vom Wind auf die weiblichen kleinen, grünen Blüten getragen werden. Im Herbst sieht man an den weiblichen Eiben dann die rosenroten Scheinbeeren. Wer Eiben als Bonsai gestalten möchte sollte wissen, dass Rinde, Laub und Samen für den Menschen giftig sind. Trotzdem eignet sich die Eibe hervorragend für die Bonsaigestaltung. Die Eibe wächst sehr langsam, daher ist es ratsam, ältere Pflanzen zur Gestaltung zu verwenden.

Bonsai-Stile:

Da die Eibe meistens mehrere Spitzen ausbildet, ist ein Doppel- bzw. Mehrfachstamm hier die beste Stilform. Ältere Baumschulpflanzen eignen sich hervorragend als Ausgangsmaterial.

Pflegehinweise:

Der Standort kann vollsonnig gewählt werden, aber auch halbschattige Aufstellung verursacht kein Problem. In der Wachstumsperiode sollte täglich ausreichend gewässert werden. Es kann mit Leitungswasser gegossen werden, da die Pflanze kalkliebend ist. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Erde nicht versalzt. Trockenheit verträgt die Pflanze schlecht und es besteht die Gefahr das Teile des Baumes oder gar der ganze Baum abstirbt. In der Wachstumsphase (Mai – August) sollte  mit einem festen organischen Dünger, der aufgelegt bzw. aufgestreut wird, gedüngt werden. Entsprechender Dünger wird bei uns im Bonsaigarten vorgehalten. Im Winter sollte die Pflanze gut windgeschützt aufgestellt werden. Sie gilt als frostempfindlich, daher sollte man sie im Spätherbst ins Freiland pflanzen und bei starken Frösten mit Luftpolsterfolie abdecken.

Erdmischung und Umtopfen:

Als Erdmischung empfehlen wir eine lockere, körnige Mischung aus Lehmgranulat (Akadama), Split und  Fruhsdorfer Anzuchterde (Humus). Das Mischungsverhältnis sollte hier bei 3:2:1 liegen. Bei jungen Bäumen sollte man alle 2 Jahre mit mäßigem Wurzelschnitt umtopfen. Ältere Bonsai topft man je nach Wurzelbild alle 3 bis 5 Jahre um. Umtopfzeit ist das zeitige Frühjahr, also März oder April.

Rückschnitt:

Ältere Äste kann man das ganze Jahr über schneiden. Die Schnittstellen müssen gut verschlossen werden, trotzdem heilen sie nur sehr langsam zu. Um Bäume weiter zu entwickeln, lässt man die Seitenaustriebe komplett stehen. Alle Triebe, die direkt nach oben wachsen, werden eingekürzt. Die Eibe neigt dazu mehrere Spitzen zu bilden, d.h. hier muss alles bis auf die gewollten Spitzen entfernt werden. Auch einen starker Rückschnitt, z.B. bei Umgestaltung, verträgt die Eibe gut, da sie auch aus dem alten Holz gut austreibt. Bei bereits gestalteten, älteren Bonsai reduziert man den Austrieb bei einer Länge von 8 cm auf ein Drittel.

Drahten:

Drahten sollte man nur, wenn es für die Struktur des zukünftigen Bonsai erforderlich ist. Vielfach kann darauf verzichtet werden, wenn man die Äste abspannen kann. Mittels Draht können die Ästen leicht geformt werden. Junge Äste lassen sich gut drahten und formen. Junge Äste, 1 – 2 Jahre alt, halten Ihre Form bereits nach einem Jahr. Hier kann entdrahtet werden. Auch gespannte Äste bleiben nach 2 bis 3 Jahren eigenständig in ihrer Position. Will man dann die Form nicht mehr ändern, kann hier zukünftig auf Draht und Spanndraht verzichtet werden. Die Form hält man dann nur noch durch den Erhaltensschnitt.

Tierische Schädlinge:

Eibennapfschildläuse befallen die Triebe und Nadeln. Hier kann man im Abstand von 10 Tagen 3x mit Mineralöl behandeln. Die Schildläuse ersticken und sterben ab.

Den Befall durch Wurzelrüßler (Käfer) erkennt man an den buchtenförmigen Frasstellen an den Nadeln. Hier hilft nur Absammeln, Abschütteln der Käfer oder das Behandeln der Nadeln mit Deltamethrin.